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Natives Rizinusöl - Ricini oleum virginale [Ph. Eur. 5. Ausgabe, Grundwerk 2005]

Stammpflanze: Ricinus communis L. / Christuspalme, Hundsbaum, Rizinus, Wunderbaum [Fam. Euphorbiaceae / Wolfsmilchgewächse].

Botanische Beschreibung der Stammpflanze: Allgemein sehr schnell wachsender, je nach Region bis 5 m hoher baumartiger Strauch (Mittelmeergebiet) oder bis 13 m hoher Baum (Subtropen und Tropen) mit großen, bis 60 cm langen, schildförmigen, in mehrere eilängliche oder lanzettliche Lappen handförmig geteilten Blättern und bis 2,5 cm dicken, gestachelten Früchten.

Verbreitung: Beheimatet vermutlich in Afrika oder Indien, heute jedoch in nahezu sämtlichen tropischen und subtropischen Regionen der Erde verbreitet. Der Anbau erfolgt in zahlreichen Ländern, insbesondere jedoch in Indien, China und Brasilien

Droge: Das ausschließlich in Deutschland aus gereinigten und geschälten Samen durch Kaltpressung (max. Temperatur 40° C) in hydraulischen Pressen gewonnene fette Öl, dem eine geeignete Menge eines Antioxidanz zugesetzt werden darf.

Inhaltsstoffe: Das fette Öl besteht zu 70-77 % aus Triglyceriden der Ricinolsäure (12-Hydroxy-9,10-cis-octadecensäure). Weiterhin finden sich jeweils 3-5 % Öl- und Linolsäure, je 1 % Palmitin- und Stearinsäure. Weitere Bestandteile: Etwa 1 % Tocopherole.

Wirkungen: Laxierend. Verantwortlich für die Wirkung ist die im Magen-Darm-Trakt aus den Triglyceriden freigesetzte Ricinolsäure, die die Rückresorption von Wasser und Ionen hemmt.

Anwendungsgebiete: Zur kurzfristigen Behandlung der Verstopfung.

Dosierung und Art der Anwendung: Erwachsene sollten 10-30 ml (1-2 Esslöffel) möglichst auf nüchternen Magen einnehmen.


Bilder:

Die durch ein rasantes Wachstum gekennzeichnete Rizinuspflanze ist in den Tropen und Subtropen sehr häufig an Straßenrändern und in Gebüschen anzutreffen. Anhand der großen, handförmig geteilten Blätter ist sie leicht zu erkennen (s. Abbildung links). Auch die Früchte können aufgrund ihrer lang und dick gestachelten Fruchtwand als ausgesprochen charakteristisch bezeichnet werden (s. Abbildung rechts).


© Thomas Schöpke